Soft factors im Fokus

Das Positionspapier des Think Tank Data Exchange von BioRN und seinen Mitgliedern gibt Handlungsempfehlungen für einen Kulturwandel, der den Austausch klinischer Daten und Proben zwischen Akademie und Industrie vereinfacht.

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In einer von BioRN organisierten Arbeitsgruppe, die aus Vertretern der Großindus-trie wie Boehringer Ingelheim, Klinikeinrichtungen wie der Universitätsklinik Heidelberg und KMUs besteht, wird intensiv daran gearbeitet, den beteiligten Personen aus Forschung und Industrie die Chancen eines vereinfachten Datentransfers bewusst zu machen. Eine Transformation der Unternehmenskultur soll die Erleichterung der Datenaustauschprozesse ermöglichen.

Transparenz statt Hürden

Viele Forscher in der Klinik scheuen Industriekooperationen zum Zwecke des Datenaustauschs. Zu viele Regularien und Intransparenz erhöhen den Aufwand extrem, ohne dass klare Vorteile für die Wissenschaftler erkennbar wären. Vorhandenes Innovationspotential wird somit nicht ausgeschöpft.
Der Think Tank Data Exchange empfiehlt die Etablierung von standardisierten Prozessen, beziehungsweise die konsequente Anwendung. So kann der Austausch von Proben und Daten sowohl mit internen als auch externen Kooperationspartnern erleichtert werden. Zusätzlich soll ein Leitfaden im Vorfeld der Anbahnung von Forschungskooperationen zugänglich gemacht werden.

Kulturwandel durch Würdigung

Der Think Tank rät, die Aktivitäten von Wissenschaftlern im Bereich Daten- und Probenaustausch grundsätzlich stärker zu würdigen. Dies lässt sich über Anreize und handfeste Vorteile im Forschungsalltag erreichen. Beispielsweise sollten bei der Evaluation von Forschern neben den klassischen Kennwerten weitere Faktoren wie Transfererfolge berücksichtigt werden. Zusätzlich braucht es die Unterstützung der Kollegen und der Führungsebene, indem sie Forschungskooperationen intern und extern stärker positiv kommunizieren.
So lässt sich ein Kulturwandel einleiten, der mittelfristig die Attraktivität der Region für die Industrie und damit Industriekooperationen erhöht. Daraus entstandene Innovationen wirken sich langfristig in einer verbesserten Patientenversorgung aus.

Industrie muss nachziehen

Auch die Unternehmen sollten ihre Herangehensweise überdenken und die akademische Forschung mit ihrem Auftrag besser verstehen lernen. Von Anfang sollte berücksichtigt werden, dass ein Forschungsinteresse bei Industriekooperationen bedient werden muss. Der Think Tank ist sich beispielsweise sicher, dass die stärkere Nutzung von Industriedaten für die akademische Forschung die Attraktivität von Industriekooperationen stark erhöht.

Liaison Office vermittelt

Um als Bindeglied zwischen den Interessen der Industrie und der Wissenschaft zu fungieren und den Kulturwandel maßgeblich zu steuern, empfiehlt der Think Tank Data Exchange die Einrichtung eines Universitäts- und Institutions-übergreifenden „Liaison Office“. Hier können Blaupausen erarbeitet und Anfragen direkt an die relevanten Stellen verwiesen werden. Generell soll es dazu dienen, im Einvernehmen mit allen Stakeholdern, die aus dem Positionspapier hervorgehenden Handlungsempfehlungen umzusetzen – ein weiterer Schritt zur Vereinfachung des Austauschs von klinischen Daten und Proben.
Eine umfassende Analyse vorhandener soft factors und Empfehlungen zur Veränderung bestehender (Denk-) Strukturen ergänzt Konzepte von Initiativen auf Landes- und Bundesebene.

Kontakt

Dr. Friedemann Loos
Innovation Manager
fl@biorn.org
Stephanie Füller
PR Manager
sf@biorn.org

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